Die ag neue musik  unter der Leitung von Silke Egeler-Wittmann  hat im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2004  "Kennst du das Land....?" (Italien) movimento futurista  eine experimentelle Musik-Tanz-Performance geschaffen, deren Thema die Kunst der italienischen Futuristen ist. Stimme - Körper- Klang - Bewegung verschmelzen dabei zu einem Gesamtwerk,das sich die für die Kunst vom Anfang des 20.Jahrhunderts revolutionären Ideen der italienischen Futuristen zum Thema macht. "Wir wollen preisen die angriffslustige Bewegung, die fiebrige Schlaflosigkeit, den Laufschritt, den Salto Mortale, ..." heißt es bei Marinetti in seinem 1909 erschienenen "Manifest des Futurismus", das wie viele andere ähnliche Veröffentlichungen eine komplette Erneuerung aller Künste proklamierte und mit seinen Werken Vieles vorwegnahm, was sich teilweise erst viel später in den Avantgardebewegungen als selbstverständlich etablierte. So dienen Luigi Russolos Klangexperimente mit den von ihm erfundenen Intonarumori (Geräuschtöner) als Ausgangspunkt einer vokalen Geräuschmaschinenperformance, die außerdem von F.T. Marinettis Lautpoesie klanglich bereichert und erweitert werden. Wie ein roter Faden zieht sich dessen in absurden Lauten komponierter Futuristischer Marsch durch das Stück, Eimerbattallione treten an gegen Luftrüsselbläser, begleitet von einem Computerschrottorchester. Die Modeentwürfe, ebenso wie die expressiv-dynamische Bildsprache der italienischen Futuristen boten den Performern und Prokektleiterinnen  einen reichen Ideenfundus für Kostüm, Bühnenbild und Lichtdesign. Die AG-Neue Musik arbeitet wie bereits in vorangegangenen Projekten (Plenarmusik und bone meets noises ) mit der Choreographin Nancy Seitz-McIntyre (Mainz) und dem Lichtdesigner Thomas Hinterberger (Linz) zusammen. Die SchülerInnen entwickelten unter professioneller Anleitung ihr eigenes Stück auf Basis des oben dargestellten Ausgangsmaterials und nähern sich in der kreativen Auseinandersetzung einer bedeutenden künstlerischen Strömung, die im Vergleich zum deutschen Expressionismus und französischen Impressionismus bisher nicht in gleicher Weise berücksichtigt wurde. So lernen die jugendlichen KünstlerInnen und die künftigen Zuschauer des Stückes eine Seite Italiens kennen, die den meisten bisher verborgen geblieben ist. UP Home  Neue Musik  Lehre Publikationen